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Eine vom Schwerlastverkehr oftmals überrollte Querfuge, die nicht einwandfrei verdübelt ist, neigt zur Stufenbildung. Damit verbunden sind Beeinträchtigungen des Fahrkomforts bzw. der Fahrsicherheit und Folgeschäden für die Betondecke.

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Im Allgemeinen sind an Querfugen zur Lastübertragung und zur Sicherung gleicher Höhenlage der Platten DÜBEL, an den Längsfugen zur Verhinderung des Auseinanderwanderns der Platten ANKER vorzusehen. Bei Decken der Bauklassen BK3,2 bis BK100 (alte Bezeichnung nach RStO. SV, I bis III) sind, gem. ZTV Beton-StB 071, Dübel und Anker zwingend erforderlich.

Voraussetzung für eine einwandfreie und dauerhafte Verdübelung ist neben einem ausreichenden Dübeldurchmesser ein möglichst geringer Ausziehwiderstand. Des Weiteren muss der Dübel über einen wirksamen Korrosionsschutz verfügen. Gemäß TL Beton-StB 072 sind Dübel, mit einem Durchmesser von 25 mm und einer Länge von 500 mm, zu verwenden. Diese sind auf ganzer Länge mit einer gut haftenden, mindestens 0,3 mm dicken, Alkalien resistenten Kunststoffbeschichtung zu versehen. Eine Verformung der Dübelenden beim Ablängen ist zu vermeiden, um die freie Beweglichkeit der Betonplatten zu gewährleisten.

Die Dübel müssen in der Mitte der Plattendecke so verlegt werden, dass sie die Ausdehnung der Platte nicht behindern. Die Dübel werden i. d. R. direkt in den frischen Beton, durch moderne Gleitschalungsfertiger, eingerüttelt. In vielen Fällen ergibt sich jedoch die Notwendigkeit, die Dübel vorweg auf einer Unterlage in der richtigen Position auszulegen. Dabei besteht die Problematik in dem zusätzlichen Arbeitsaufwand und in der Beibehaltung der genauen Lage beim nachfolgenden Betonieren. Zur Lagesicherung der Dübel bzw. Anker wurde hierfür von uns ein Halter entwickelt. Die Funktionsfähigkeit wurde durch Versuche und Praxistests entsprechend nachgewiesen.

Für das Gebrauchsverhalten der Betondecken ist die Verteilung der Dübel im Querschnitt der Fahrbahnstreifen von wesentlicher Bedeutung. Auf stark belasteten Fahrbahnstreifen beträgt der Dübelabstand 25 cm.

Beispielhafte Dübelverteilung, Anordnung der Fugen und Markierung im Querschnitt nach der ZTV Beton-StB 071.

Ausführungsart A: schwach belastete Fahrstreifen
Ausführungsart B: stark belastete Fahrstreifen
Ausführungsart C: Seitenstreifen

Gem. ZTV Beton-StB 07 muss bei Decken der Bauklassen BK32 bis BK100 der Dübelabstand nach „B1“ ausgeführt werden. D. h. der Dübelabstand beträgt bei allen Fahrbahnstreifen 25 cm.
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Anker haben standardmäßig einen Durchmesser von 20 mm und eine Länge von 800 mm. Die Ankerstäbe werden im mittleren Bereich (Fugenbereich) auf einer Länge von 200 mm zum Schutz gegen Korrosion ebenfalls mit einer ca. 0,4 mm dicken Kunststoffbeschichtung überzogen.

Für die Verankerung werden Normal-, Schraub- oder Klebeanker benutzt. Auf geraden Strecken sind in Längsrichtung jeweils drei Anker je Platte in gleichmäßigen Abständen zu verlegen. Bei Decken der Bauklassen BK3,2 bis BK100 ist die Anzahl der Anker in Längspressfugen auf fünf zu erhöhen. Dadurch wird eine höhere Querkraftübertragung erreicht. In Längsscheinfugen werden die Anker im unteren Drittelpunkt der Plattendicke, bei Längspressfugen in der Mitte der Plattendicke verlegt.

1 ZTV Beton-StB = Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln und Fahrbahndecken aus Beton

2 TL Beton-StB 07 = Technische Lieferbedingungen für Baustoffe und Baustoffgemische für Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln und Fahrbahndecken aus Beton

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